Euboea – Wasserfall von Drymona und der Hafenort Oreoi

27.9.2011 Auf zu den Wasserfällen

Schon zuhause hatten wir gelesen, dass sich ganz in der Nähe von Rovies ein Bach mit Wasserfällen befindet. Also war das für uns etwas, was schon vorher unsere Neugierde geweckt hatte. Also setzten wir uns nach einem gemütlichen Frühstück ins Auto und fuhren los. Die Strecke (eine absolute Nebenstrecke) führte uns vorbei an die Orte Paleiochori und Damia die wir gestern bereits zu Fuß besucht hatten. Anfangs war die Straße zwar relativ schmal aber sehr gut befahrbar. Je weiter wir aber nach oben kamen (die Wasserfälle befinden sich auf knapp 600m Höhe), umso schlechter wurde der Zustand der Straße. Bodenwellen, recht enge Kurven, Ortsdurchfahrten die knapp breiter als das Auto waren und nicht zuletzt Schlaglöcher zierten den Weg. Aber man konnte die Strecke trotzdem recht gut meistern, also kamen wir nach ca. 10km Wegstrecke und knapp 20min. Fahrt am Parkplatz an.

0404_Schild_bei_Wasserfaellen 0405_Weg_zum_Aussichtspunkt

Von hier aus führte uns ein recht gut ausgebauter Waldweg vorbei an einem Picknickplatz (mit Schaukeln und sonstigem Spielgerät) und einem Aussichtspunkt weiter zum gesuchten Bachlauf. Der ganze Weg ist außerdem als Waldlehrpfad gestaltet mit Namensschildern bei verschiedenen Baum- und  Straucharten. Sehr schön war das Geräusch des fließenden Wassers.

0413_Herbststimmung0414_Zurueck_am_wasser

Der Wasserfall lag aber weiter oben, also gingen wir noch ca. 10 Min. weiter über den gut ausgebauten Weg mit Holztreppen. Da standen wir dann, beim ‚großen‘ Wasserfall, ca. 10m hoch.

0415_interssanter_Baum 

Da ich noch nicht viele Wasserfälle gesehen habe, war ich recht beeindruckt. Auf Bildern im Internet ist jedoch zu sehen, wie dieser Wasserfall noch mal einiges breiter ist. Das wird dann wohl im Frühling oder an wärmeren Wintertagen sein, wenn Schnee wegschmilzt (ja, in diesem Bereich von Griechenland ist im Winter durchaus mal mit Schnee zu rechnen).

 0406_Wasserfall

Leider hatte ich mein Stativ vergessen, sodass ich mich hier fotomäßig nicht wirklich austoben konnte. (Am nächsten Tag sind wir allerdings nochmals zu den Wasserfällen gefahren, dann mit Stativ)

Um heute auch noch ein bisschen Bewegung zu bekommen, gingen wir jetzt weiter den Weg entlang, überquerten die Straße und gingen den Berg ein Stück weiter nach oben. Es war recht windig und frisch, weswegen wir wettermäßig nicht das Gefühl hatten uns in Griechenland zu befinden. Je weiter uns der Weg nach oben führte umso stürmischer Pfiff der Wind uns um die Ohren und irgendwann wurde uns zu kalt und sind wir umgedreht.

0407_Weiter_in_den_berg0408_Aussicht0409_Von_bienchen_und_bluemchen0412_Waldlehrpfad

Wieder beim Auto angekommen fuhren wir nach Oreoi, einem Ort mit kleinem Hafen um uns mit einem späten Nachmittagsessen wieder zu stärken. Weil wir noch nicht genug Bewegung hatten, gingen wir hier einige Kilometer am Strand entlang, was temperaturmäßig doch deutlich angenehmer war.

0416_Beim_essen_in_oreoi0417_Dusche_am_Ortsstrand0418_Oliven0419_Olivenzweig0420_Boot_am_strand

Danach fuhren wir wieder ins Hotel und legten uns noch ein wenig an den Strand um uns von den Strapazen des Tages zu erholen.

Euboea – Wanderung nach Paleiochori und Damia

26.9.2011 – Wanderung nach Paleiochori und Damia und zurück nach Rovies

Da wir im Dunkeln angekommen waren, wollte ich nach dem Aufwachen natürlich erstmal zum Balkon um zu sehen, wie gut der Meerblick vom Zimmer wirklich war. Da ich am ersten Morgen keine Fotos davon gemacht habe, zeige ich hier erstmal welche vom Morgen danach

0402_Balkon20401_Balkon10403_Balkon3

 

 

 

 

Da uns dieses Hotel sehr gut gefiehl und ich noch einiges dazu sagen möchte, werde ich später noch eine eigene Seite mit Bildern und Informationen zum Hotel bereitstellen.

Nach der anstrengenden Anreise wollten wir heute mal das Auto stehen lassen und zu Fuß das Hinterland von Rovies erkunden. Die Temperaturen waren eher gemäßigt (ca. 23°C), sodass einem Fußmarsch nichts im Wege stand. Erstmal machten wir einen Streifzug durch unseren Ort, der uns an einen mittelalterlichen Turm vorbeiführte.

0301_Gurke0302_Feld0303_Weintrauben

Danach kamen wir an den Ortsrand, wo einige Gemüsefelder lagen und Weinanbau stattfand.

Unsere Wanderung führte uns jetzt ein kurzes Stück an der Hauptstraße entlang um danach einen Weg in den Wald hinein zu nehmen. Auch hier lagen noch einige (eingezäunte) Felder und Wachhunde dort wurden sehr laut, als wir vobeikamen. Es dauerte dann auch nicht sehr lang, bis ein paar freilaufende Hunde von diesem Bellen angezogen wurden und plötzlich vor uns standen. Zum Glück stellten sie sich als sehr friedlich heraus, sodass wir ohne Probleme weiter wandern konnten. Im Wald fiel uns sofort auf, dass Harzgewinnung hier eine große Rolle spielt.  0304_Harzgewinnung  Sehr viele Bäume waren an der Rinde aufgeschnitzt und es hingen Auffangbeutel daran. Der Wald wurde jetzt ziemlich dicht bewachsen, man fühlte sich stellenweise wie in einem Urwald (bis auf den Fakt, dass unser Weg ein Forstweg war und damit ziemlich breit war) 0305_Urwald0306_Urwald2Wir hatten zwar vorher schon gelesen, dass der Norden Euboea’s ziemlich grün sein sollte, aber das übertraf dann doch unsere Erwartungen! Weiter oben verließen wir den Urwald und kamen an einige Olivenfelder vorbei und fragten eine Bäuerin, die gerade Oliven am ernten war nach dem Weg nach Paleiochori, einem Nest mit ca. 15 Häusern. Hier waren nicht nur Menschen am Werk, sondern auch Ameisen, die Baumaterial am schleppen waren. 0308_Ameise_bei_der_Arbeit Der Einfachheit halber verwendeten diese auch gleich den Forstweg. Von Paleiochori wanderten wir weiter nach Damia, was in der Karte etwas größer aussah, sodass wir die Hoffnung hatten, hier eine Kleinigkeit essen zu können.0312_Damia Dort angekommen, stellten wir allerdings fest, dass dieser Ort doch von der Häuseranzahl her auch eher klein bemessen war, mit dem Unterschied dass die Häuser hier etwas weiter auseinander lagen und ein kleines Kirchlein vorhanden war. Aber von einem Kafenion war nichts zu bekennen, ganz zu schweigen von einer Taverne. Aber freilaufende (oder -liegende) Hühner gab’s.0311_Huehner_Damia Also wanderten wir wieder zurück nach Rovies, durch Felder, Waldstücke und einer recht großen Olivenplantage.0313_Olivgruen

0314_Ortsstrand_Rovies

 

Euboea (Evia) – Anreise

Dieses Jahr sollte unser Sommerurlaub uns nach Euboea (von den Griechen als Evia ausgesprochen) führen, eine Insel die kaum jemand kennt. Euboea ist zwar eine Insel, aber es gibt zwei Brücken die es ermöglichen die Insel mit dem Auto zu erreichen, ohne auf eine Fähre angewiesen zu sein. Der Übergang zur Insel beim Ort ‚Chalkida‘ ist ca. 95 km und ca. 1:15h Autofahrt vom Flughafen Athen entfernt. Unser gewählter Urlaubsort Rovies lag aber nochmal 90 km weiter, die ca. 1:45h Fahrt beanspruchen. Geplant war der Reisezeitraum 25.9. – 5.10.2011. Durch die Griechenlandkrise und die dadurch bedingen häufigen Streiks war unser Abflug keinesfalls sicher. Noch bis zwei Tagen vor Abflug war ein Streik für den 25.9. angesetzt. Dieser wurde allerdings dann am 23.9. vom Gericht untersagt, sodass unsere Reise wie geplant starten konnte. Gebucht hatten wir unseren Flug bei Opodo für günstige 160€ pro Person. Der Hinflug sollte mit Swiss ab Düsseldorf (über Zürich) und der Rückflug mit Austrian (über Wien) zurück nach Düsseldorf erfolgen. Unsere Buchungsdetails:

25.09. 09:55-11:15 LX1017  Düsseldorf – Zürich (Boeing 737-300 operated by Lufthansa)

25.09. 12:55-16:30 LX1838 Zürich – Athen (Airbus 321-200)

05.10. 15:00-16:25 OS802 Athen – Wien (Airbus 321)

05.10. 19:15-20:50 OS7249 Wien – Düsseldorf (Boein 737-500 operated by Lufthansa)

24.9. Anreise nach Düsseldorf

Da wir unseren Urlaub ganz ohne Hektik starten wollten, hatten wir uns dazu entschieden die Nacht vor dem Abflug bereits in Düsseldorf in Flughafennähe zu verbringen. Nach einiger Recherchearbeit im Internet hatten wir uns für das Van der Valk Airporthotel entschieden. Das Park Sleep and Fly Arrangement kostete uns in diesem Hotel 144€ (für ein Superiorzimmer in den oberen Stockwerken inklusive Whirlpool und Minibar die im Preis inbegriffen war, außerdem war der Transfer zum Flughafen (mit einem Taxi) im Preis inklusive, nicht jedoch die Rückfahrt ab dem Flughafen). Im Hotel angekommen wurden wir sehr herzlich empfangen (was mich für ein Hotel in dieser Größe positiv überraschte) und bekamen unseren Zimmerschlüssel. Das Auto konnten wir in einer Kameraüberwachten Garage abstellen. Dieses Hotel empfanden wir als sehr angenehm. Die Zimmer waren ziemlich groß und bequem.

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25.9. Flug nach Athen und Weiterfahrt nach Rovies

Unseren Transfer hatten wir für 8:30 Uhr bestellt. Als wir an der Rezeption ankamen, stand unser Taxi bereits bereit. Die Formalitäten zum Check-out waren schnell erledigt. Check-in hatten wir zwar bereits zuhause gemacht, da wir aber gerne ’normale‘ Bordkarten wollten, ging es erstmal zum Check-in-Automaten, der uns in null komma nichts die Bordkarten ausspuckte. Nach Baggage Drop Off und Sicherheitskontrolle wollten wir erstmal eine Kleinigkeit Frühstücken (dies war auch der Grund für unseren relativ frühen Transfer). Am Gate angekommen wartete auch eine kleine Überraschung auf mich. Statt einer langweiligen B737-300 von Lufthansa stand da eine Avro RJ100 von der Swiss (für diejenigen die sich nicht auskennen, dieses Flugzeug kennzeichnet sich dadurch, dass es, obwohl es mit 97 Sitzplätzen recht klein ist, vier Triebwerke hat.ARJ100 Außerdem hängt der Rumpf unter den Flügeln (anders als bei den meisten Jets). Der Flug selber verlief dann ganz ruhig und wg. hohen Verkehrsaufkommens in Zürich drehten wir noch eine ‚Ehrenrunde‘ bevor wir zur Landung ansetzten. In Zürich angekommen, erwartete uns dann eine weniger schöne Überraschung. In Griechenland machen die Fluglotsen gerade nur Dienst nach Vorschrift, sodass Slots relativ rar sind. So wurde unsere neue Abflugzeit mit 14:30 angegeben. Also mussten wir ein wenig Zeit totschlagen. Also erstmal das ganze Terminal erkunden (ich bin zwar schon ein paar Mal in Zürich am Airport gewesen, da war die Zeit aber immer knapper). Am Ende des Terminals angekommen hatte man eine schöne Aussicht über eine Startbahn. Auf einer Taxibahn stand eine A380 von Singapore Airlines die bald abheben sollte. Als dann auch noch ein Bus mit Schaulustigen an der Startbahn hielt, deutete einiges darauf hin, dass die A380 tatsächlich die Startbahn in Sichtweite nehmen würde (Interessanterweise gibt es in Zürich relativ nah an der Zuschauer_StartbahnStartbahn eine Art Plattform auf der Leute, die an einer Flughafenführung teilnehmen, im Freien stehen dürfen).

 

 

Und tatsächlich hob das  Flugzeug genau dort ab. A380_SingaporeNachdem wir die restliche Wartezeit auch totgeschlagen hatten, begann dann auch ca. 14:15 das Einsteigen. Als die Türen gegen 14:30  geschlossen waren, kamm die Durchsage vom Kapitän, dass wir jetzt noch eine gute halbe Stunde auf unseren sogenannten Slot warten mussten. Gegen 15:05 Uhr hoben wir dann letztlich doch ab um gegen 18:20 Ortszeit dann in Athen zu landen. Als wir unser Gepäck hatten (was ziemlich schnell ging), gingen wir zur Autovermietung. Wir hatten über Dertour ein Auto in der Klasse Ford Focus (1.6L) gebucht und wir bekamen die Schlüssel für einen BMW116 überreicht. Das Auto hatte ziemlich viele Kratzer und Dellen und schon 70.000km auf dem Tacho (und 3 Jahre auf dem Buckel), war aber sonst gut in Schuß. Nachdem wir uns versichert hatten, dass alle Dellen im Vertrag vermerkt waren, ging die große Fahrt los. Durch unsere Verspätung setzte bereits die Dämmerung ein, was bedeutete, dass wir jetzt fast die ganze Strecke im Dunkeln fahren mussten. Die Fahrt über die Autobahn bis zur Inselbrücke verlief sehr gut. Dank eines Streiks war auch eine Mautstelle nicht besetzt beziehungsweise standen die Streikenden mit Plakaten und Banderolen an den Mauthäuschen und winkten alle Autofahrer kostenlos durch. (Da fragt man sich, wie Griechenland die Finanzen in den Griff bekommen soll, wenn durch die Streiks noch mal zusätzlich Einnahmen verloren gehen). Was uns auch sehr wunderte ist, wer die Strategie hinter den Geschwindigkeitsbegrenzungen entwickelt hat. Im Athener Stadtgebiet wechselt die Höchstgeschwindigkeit ständig zwischen 80 – 110 – 90 – 100 usw. Und zwischen den Schildern liegen häufig nur 200-300m. Außerdem gilt auf der rechten Spur häufig eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit als auf den beiden linken, was zur Folge hat, dass die rechte Spur so gut wie nie genutzt wird.

Chalkida_Inselanfang

Auf der Insel angekommen stand uns eine ordentliche Bergtour bevor. Serpentinen die man nicht mehr zählen konnte, führten uns in die Mitte der Insel. Die Kurven sind auch eher selten gleichmäßig, eher zu erwarten ist, dass sie mittendrin zumachen. Als wir uns hochgeschlängelt hatten, ging es dann über eine Straße die kaum noch Höhenunterschiede, dafür aber viele Kurven und Bodenwellen bereit hielt weiter über die Inselmitte. Und das alles im Dunkeln. Je näher wir unserem Urlaubsort kamen, umso breiter wurde die Straße. Bodenwellen wurden seltener und die Kurven gleichmäßiger. Kurz nach 22 Uhr erreichten wir dann auch unser Hotel Agnadi in Rovies. Wir wurden herzlich begrüßt und bekamen unsere Schlüssel komplett ohne Formalitäten. Der erste Eindruck war schon mal sehr gut. Alles gut gepflegt und unsere Junior-Suite hatte ein Schlafzimmer, separates Wohnzimmer, zwei Balkone direkt zum Meer gerichtet und zwei Badezimmer. Die doppelte Ausstattung kommt wohl daher, dass dies früher mal zwei separate Zimmer waren, die jetzt über eine Tür miteinander verbunden sind. Kühlschrank und kleine Küche waren auch vorhanden, sodass wir schon mal sehr zufrieden waren mit unserem Zimmer. Jetzt hatten wir richtig Hunger, sodass wir in den Ort gingen (was ca. 3 Minuten Fußweg bedeutete), um unseren Urlaub mit Souvlaki, Tzaziki und Retsina (= griechischer, geharzter Weißwein) einzuweihen. Nach dem Essen direkt am Hauptplatz in Rovies und einem kleinen Ortsspaziergang setzten wir uns noch was auf den Balkon und lauschten das Meeresrauschen. Immerhin war das Meer nur so 40m von unserem Balkon entfernt. Außerdem sorgten die Zikaden für das bisschen Extra an Mittelmeerflair.